Welche Arten der Hagelschadenreparatur gibt es?

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Naturgewalten können nicht nur für Menschen sehr extrem sein, sondern auch für Fahrzeuge. Ein Hagelgewitter etwa kann Fahrzeugschäden von leichten Dellen bis hin zu einem Totalschaden bringen. Je nach Defekt kann es verschiedene Vorgehen bei der Reparatur von Hagelschäden geben.

 


Dellenentfernung ohne Lackierung

Die meisten Eiskörner verursachen nur oberflächliche Dellen. Unterliegen diese einem Durchmesser von maximal 20 mm, kann das Fahrzeug mit der DOL-Weise entfernt werden. Dabei werden die Stellen gesäubert, getrocknet und mit Kunstlicht markiert. Gegebenenfalls werden die Schäden mit Hammerschlägen und Gegenhalter ausgeglichen. Bei schwer erreichbaren Stellen kann auch die Dellendrücktechnik genutzt werden. Manchmal werden die Teile auch abmontiert und mit Spezialwerkzeug bearbeitet.


 

Wärmetechnik

Wird eine Hagelschadenreparatur bei einem Fahrzeug nach einer Beeinträchtigung durch Eiskörner durchgeführt, kann dazu auch Wärmetechnik genutzt werden. Die betroffene Stelle wird dabei mit einem Schweißbrenner erwärmt. Begonnen wird an ihren Rändern. Es wird sich spiralartig zur Mitte vorgearbeitet. Die Flamme darf maximal die Größe haben, welche sie bei einem Feuerzeug besitzt. Sonst kann der Lack zerstört werden. Mit der Wärme wird der Außenbereich der Beule ausgedehnt. Das nicht erwärmte Blech leitet hingegen die Wärme zurück. Folgend kühlt sich der thermisch behandelte Bereich aus. Er zieht sich wieder zusammen und das Eingebeulte drückt sich nach außen. Schwere Beeinträchtigungen können zudem mit einer Karosseriefeile verbessert werden. Abhängig des Schweregrades ist der gesamte Vorgang eventuell mehrmals zu wiederholen.

 


Induktionsverfahren

Das Prinzip der Induktion ist vielen Menschen aus der Küche bekannt. Es ist eine Erweiterung der thermischen Anwendung. Bei diesem Verfahren erwärmt eine punktuelle starke Energieeinwirkung das Blech mit einem Magneten. Während der Hagelschadenreparatur wärmt sich dieses aus und die Beule verschwindet. Nach geringem Einwirken durch Eisbrocken an einer senkrechten Fläche kann diese Weise eine aufwendige Demontage der betroffenen Teile ersparen. Auch muss zum Beheben keine Spachtelmasse genutzt werden. Am Ende kostet dies weniger Zeit und Geld. Auch muss nicht lackiert werden. Allerdings muss es dafür die richtige Ausrüstung geben und eine lackfreie Ausbesserung hat zudem ihre Grenzen.


Die Grenzen der PDR-Technik sind wirtschaftlich und technisch. Wird eine gewisse Grenze überschritten, kann auch bei kleinen Schäden von 20 bis 30 mm ein Ersatzteil preislich günstiger sein. Besonders dann trifft dies zu, wenn die betroffenen Stücke zur Ausbesserung abmontiert werden müssten. Ähnliches gilt bei einem Schaden mit einer großen Korngröße. Sind die Beulen zu tief, kann je nach Marke und Model das Fahrzeugblech nicht mehr richtig repariert werden. Liegen keine Kanten im zerstörten Bereich, kann hier auch die Wärmetechnik nicht zum Einsatz kommen.


 

Hagelschadenreparatur mit Spachteln und Lackieren

Nicht immer kann die Instandsetzung eines Autos nach einem Eiskornschlag erfolgen, ohne dass auch der Lack verbessert werden muss. Die Gründe dafür sind meist technisch. War der Graupelregen so stark, dass es zu Lackschäden kam, müssen weitere Arbeitsschritte unternommen werden. Hierbei werden vor der Rückformung des Bleches die Beulen vorgedrückt. Sie werden abgeschliffen. Manchmal kann es notwendig sein, sie mit Spachtelmasse zu füllen. Danach bedarf es etwas Trocknungszeit. Folgend kann die Stelle lackiert und mit Klarlack versiegelt werden.

 

Gerne können Sie weitere Informationen hierzu beispielsweise auf der Webseite Dent-Point Dellenzentrum Thomas Schönauer finden.


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